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Festchronik 50 Jahre BRK Gemeinschaft Kissing

50 Jahre Bayerisches Rotes Kreuz in Kissing, das heißt:

Ein halbes Jahrhundert Dienst am Nächsten nach dem Motto „Jederzeit hilfsbereit“ im Sinne von Henry Dunant, dem Gründer des Roten Kreuzes. Schon Johann Wolfgang von Goethe sagte: „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.“ Bevor ich die Rotkreuzgemeinschaft Kissing vorstelle, möchte ich einen kurzen Blick auf die Bevölkerungsentwicklung werfen. Die rasante Entwicklung begann nach dem zweiten Weltkrieg mit dem Zuzug von Flüchtlingen und der Firmenansiedlung des Eisenwerkes Gebrüder Frisch. Lebten 1945 circa 2150 Personen in unserer Gemeinde so waren es in unserem Gründungsjahr 1959 bereits 3900 Einwohner und bis zum heutigen Tage sind es 12000 Einwohner. Als junge Kissingerin bin ich stolz auf die Vergangenheit und all das Gute, das von Ehrenamtlichen geleistet wurde und in Zukunft in christlicher Nächstenliebe geleistet wird. Sanitätsdienst, Wasserrettungsdienst, Jugendarbeit, Blutspende, Sozialdienst und Katastrophenhilfe sind die großen Aufgaben der Kissinger Gemeinschaft. Diese vielfältige und verantwortungsvolle Herausforderung, die in der heutigen Zeit auf unsere BRK Gemeinschaft zukommt, erfordert Idealismus, Geschlossenheit und Bereitschaft eines jeden einzelnen Helfers.

Wir begehen heute unser 50jähriges Gründungsjubiläum im festlichen Rahmen, um das Kameradschafts- und Zusammengehörigkeitsgefühl unter dem Zeichen des Roten Kreuzes zu festigen und zu fördern. Auch Gemeinschaften haben ihre Geschichte, ihre Höhen und Tiefen, ihre guten und schlechten Zeiten, ihre Krisen und ihre glanzvollen Epochen. Immer aber ist dieser ständige Wechsel des Geschehens über Jahrzehnte hinweg mit Namen und Personen verbunden, die aus Idealismus und Treue unter großen Opfern von Freizeit, nur um die Sache willen, dem Roten Kreuz ihre Treue gehalten haben oder heute noch halten.

  • 1959 bis 1969

    Am 24. Juli 1959 fand beim Bäckerwirt in Altkissing die Gründungsversammlung statt. Anwesend waren 1. Bürgermeister Otto Wohlmuth, Dr. Richard Wohlrab, Johann Pflanz, Josef Jocks Betriebsleiter der Firma Eisenwerk Gebrüder Frisch, Robert Lenz, Josef Exner, Michael Rawein, Paul Wagner, Hauptschulrektor Müller, Lehrerin Therese Steinhardt und Architekt Josef Elbl. Zur kommissarischen Vorstandschaft wurden gewählt: 1. Bürger-meister Otto Wohlmuth zum Ortsvorsitzenden; Josef Jocks, Josef Exner und Johann Pflanz als Beisitzer, Dr. Richard Wohlrab als Kolonnenarzt. In der 2. Versammlung im Kaffee Grundler am 24. Oktober wurde Josef Exner als Kolonnenführer gewählt. Im Jahr der Gründung konnte dann der erste Lehrgang in Erster Hilfe in Kissing gehalten werden. Aus diesem und den folgenden Kursen wurde der Stamm der heutigen Gemeinschaft gebildet. Nachdem Josef Exner 1960 schwer verunglückte, übernahm Robert Lenz die Führung,

    der dieses Ehrenamt bis 1977 ausübte. Den ersten Kurs in Erster Hilfe hielten unsere eigenen Ausbilder Ernst Prax und Max Jakobus im Frühjahr 1961 für die 8. Klasse der Volksschule Kissing. Nachdem die Zahl der weiblichen Mitglieder stetig anstieg, wurde die Frauenbereitschaft im Jahr 1960 gegründet. Unsere allseits verehrte Veronika Strobel, die im Jahre 2000 verstarb, führte die Bereitschaft von 1960 bis 1985. Die von uns liebevoll genannte Vroni leitete außerdem 20 Jahre die Blutspende in Kissing und hatte an der B2 jahrzehntelang auch eine Unfall-Hilfsstelle, die überall bekannt war. Nach 25jähriger aufopfernder Tätigkeit übergab Vroni die Bereitschaft an Gerda Bögner, die diese bis 1993 leitete. Barbara Pflügel übernahm dann dieses Ehrenamt und führt es als Betreuungs- und Blutspendeleiterin bis zum heutigen Tage weiter. Ein Wort noch zur Blutspende. Kissing hat nicht nur eine rote Gemeindeleitung, sondern es wird auch kräftig geblutet. Wir sind bezogen auf die Einwohnerzahl die Blutspendehochburg im gesamten Landkreis. So wird der schwabenweite Schnitt von 5 Prozent in Kissing mit 11 Prozent mehr als verdoppelt. Ein hoch motiviertes und sehr freundliches Team ist der Garant für eine hohe Spendenbereitschaft. Besonders zu erwähnen ist unsere Martha Baylacher. Sie war jahrzehntelang stellvertretende Bereitschaftsleiterin und arbeitet heute noch aktiv, zum Beispiel bei der Blutspende und in der Betreuung, in unserer Gemeinschaft mit. Bei der Mittelbeschaffung ist sie unsere größte Stütze und als Gründungsjubilarin ein tolles Vorbild für Jung und Alt. Nun wieder zu unseren Sanitätern, die am 5. November 1961 ihre Kolonnenerhebung freudig feierten. Aus diesem Anlass hielten die Kissinger Helfer nach einem Gottesdienst vor der Pfarrkirche St. Bernhard eine Schauübung ab, die von zahlreichen Besuchern bestaunt wurde. 1964 stellten wir bei einer Großübung in der Asam-Mühle mit unseren Sanitätsdiensthelfern und Ärzten unser Können unter Beweis. Es folgten noch viele Alarmübungen, wo wir unseren Ausbildungsstand testen konnten. Anfangs trafen wir uns zu den Versammlungen und Ausbildungen beim Bäckerwirt und im Kaffee Grundler. Ab 1962 konnten wir einen Raum im alten Schulhaus benutzen und hatten zu diesem Zeitpunkt schon 4 Ausbilder in Erster Hilfe und 2 Strahlenschutzbeauftragte. Im Jahre 1965 stellte uns die Gemeinde im neu erbauten Rathaus einen Ausbildungsraum im Keller zur Verfügung. Schon 1966 wurde unter der ärztlichen Leitung von Dr. Wohlrab und Dr. Schmid die erste Sanitätsausbildung durchgeführt. Aufgrund dieser Ausbildung waren die Mitglieder befähigt, im Rettungsdienst im Landkreis Friedberg mitzuhelfen. Es waren unzählige Stunden, die unsere Kameraden ehrenamtlich an Sonn- und Feiertagen in Friedberg leisteten. Hier sei auch unsere Kameradin und ehemalige Sanitätsdienstleiterin im Landkreis Gisela Baumgartner erwähnt, die 1979 als erste Frau im Kreisverband die Rettungssanitäterprüfung bestand und danach sehr viele Einsätze begleitete. Die Aus- und Fortbildung der Schwesternhelferinnen, der Pflegehilfsdienst und die Krankenpflege in der Familie lagen ihr stets sehr am Herzen.

  • 1970 bis 1989

     Am 30. Mai 1970 wurde nach mehreren Vorbesprechungen von Kolonnenführer Robert Lenz die Ortsgruppe der Wasserwacht gegründet. Besonders Bürgermeister Otto Wohlmuth, die Gemeinderäte Johann Eckert und Gerhard Janisch, sowie das Urgestein der Friedberger Wasserwacht Georg Fendt hatten dies sehr befürwortet. Ausschlaggebend dafür war ein neuer Baggersee, der in den Lechauen entstand, der heutige Auensee. Unser Einsatzgebiet war über ein Jahrzehnt auch die Lechstaustufe 23, die wir damals mit der Wasserwacht Friedberg, Mering und Merching betreuten. Günter Eberl hieß der erste gewählte Ortsgruppenleiter. Ihm folgte bis zum Jahre 1976 Günther Bögner. Fast 25 Jahre war der ehemalige gelbe Messeaus-stellungspavillon der Firma Frisch unsere Wasserrettungsstation. Die Holzhütte war Treffpunkt der großen Rotkreuzfamilie, da die meisten unter uns Doppelmitglieder sind, nämlich Sanitäter und Wasserwachtler. Nach der Aufbauphase konnte nun ein regel-mäßiger Wachdienst in den Sommermonaten vollzogen werden. Unter der Leitung von Klaus Losert, der das Amt des Ortsgruppenleiters von 1976 bis 1997 innehatte, wurde mit großer Freude am 9. September 1995 unsere neue Wachstation eingeweiht. Unser Klaus leitete nicht nur mit großer Fachkenntnis und Begeisterung 21 Jahre die Wasserwacht, sondern war der Hauptinitiator unseres Neubaus. In 14monatiger Bauzeit entstand diese Wachstation in überwiegend von Mitgliedern und Gönnern erbrachten Eigenleistung. Besonders unser Gründungsjubilar Leopold Cihlar ist hier in herausragender Weise zu erwähnen. Poldi, wie er liebevoll von uns genannt wird, Paul Strehle, Adolf Wagner, Manfred Schmidbaur und viele engagierte Mitarbeiter haben ein Schmuckstück am Auensee errichtet. Auf Initiative des damaligen technischen Leiters Manfred Tschirner beteiligen sich seit 1984 einige Mitglieder der Wasserwacht am größten Winterschwimmen Europas in Neuburg. Ausgerüstet mit Tauchanzügen und meistens auch in Faschingsmaskierung schwimmen sie im Januar bei circa 1 Grad Wassertemperatur 10 Kilometer die Donau flussabwärts. Am 2. Oktober 1980 fiel der Startschuss zur Gründung der Wasserwacht-Jugendgruppe. Unter dem Jugendleiter Manfred Schmidbaur fanden sich viele Jugendliche ein und waren begeistert von seinem Elan. Viele der Ehemaligen denken noch heute gerne an die tolle Jugendarbeit zurück. Seine Nachfolgerin Inge Manhard, die von 1997 bis 2005 die Ortsgruppe leitete, kümmert sich bis zum heutigen Tag mit den neuen Jugendleitern Melanie Tschirner und Michael Brambach um die Aus- und Fortbildung der Jugendlichen. Unsere Jugendgruppe umfasst zum gegenwärtigen Zeitpunkt 43 Jugendliche in 2 Gruppen, die bei den vielfältigen Aufgaben der BRK Gemeinschaft teilnehmen, wie zum Beispiel bei der Altpapiersammlung, der Blutspende oder der Haussammlung. Die Schwimm- und Tauchausbildung liegen unserer Inge und ihrem Mann Helmut, der Technischer Leiter der Wasserwacht ist, sehr am Herzen. Außerdem sind beide mit ihren Hunden Mitglied der Rettungshundestaffel des Roten Kreuzes in Augsburg. Inge war mit ihrem Hund Bobby schon bei verschiedenen Auslandseinsätzen. Seit 1986 nimmt die BRK Gemeinschaft am Ferienprogramm der Gemeinde Kissing teil und bietet den jugendlichen Teilnehmern an unserer Station am Auensee Badespass pur. Noch zu erwähnen sei, dass Martin Losert die Wasserwacht von 2005 an leitete und leider 2009 aus beruflichen Gründen das Amt abgeben musste. Am 21. März 1978 wurde das Jugendrotkreuz gegründet. Ihre damaligen Leiter waren Helmut und Monika Bichler. Diese JRK Gruppe entwickelte sich im Laufe der Jahre zu einer 30 Mitglieder starken Einheit. 1981 führte eine Ausflugs- und Bildungsreise nach Solverino. Diese Stadt steht mit dem Roten Kreuz in besonderem Zusammenhang, weil dort am 24. Juni 1859 eine Schlacht den Anlass zur Gründung des Roten Kreuzes durch Henry Dunant gab. Bei vielen Kreis- und Bezirkswettspielen zeigten unsere Jugendlichen immer wieder ihr Können. Mit lustigen Theaterstücken begeisterten sie auch bei vielen gemeinsamen Weihnachtsfeiern. Nun wieder zurück zur Kolonne. Robert Lenz hatte es in einer schwierigen Aufbauzeit geschafft, in der Kolonne und der Wasserwacht seinen Dienst zu leisten. Er war auch Sanitätsausbilder, Schwimmausbilder und im Landkreis stellvertretender Kreisbereitschaftsleiter. Hier sei auch erwähnt, dass sein Sohn Georg bis zum heutigen Tage als Instruktor viele Aus- und Fortbildungen leitet, zum Beispiel bei der Feuerwehr. Nach 17jähriger Tätigkeit von unserem Robert übernahm im Jahre 1977 Leopold Cihlar das Amt des Kolonnenführers. Als Betriebssanitäter der Firma Frisch war unser Poldi sehr erfahren im Umgang mit Verletzungen aller Art und wir konnten in unserer Ausbildung sehr viel von ihm lernen. Unter seiner Führung feierten wir im Juni 1984 unser 25. Gründungsfest mit Fahnenweihe. Fahnenmutter Martha Baylacher freute sich über unsere neue Fahne und die wunderschönen Festdamen Irmgard Weiß, Waltraud Steinhart, Edith Baumann, Barbara Schmidbaur, Silvia Goldstein und Claudia Walter. 5 Tage Bierzeltbetrieb, ein super Programm mit der erstmaligen Wahl der Miss Kissing und viele fleißige Helfer. Wie sie sehen, war Silikon auch schon erfunden und wurde als Wettbewerbsvorteil genutzt. Das Fest war ein großer Erfolg, auch in der Außenwirkung. Unser damaliger Festausschuss hatte alles im Griff, sogar ohne PC. Wie haben sie das nur gemacht? Zum Beispiel waren Hans-Jürgen Pflügel und Manfred Tschirner für etliche organisatorische Aufgaben und die Festzeitschrift verantwortlich. Nächtelang haben sie Artikel bearbeitet, Werbeanzeigen beschnitten, geklebt, geschwitzt, geschimpft, Festzelteinteilungen gezeichnet, alles wieder verworfen und trotzdem haben sie alles auf die Reihe gebracht. Was will man noch mehr? Alle Mitarbeiter waren hinterher urlaubsreif, aber rundherum glücklich. Unsere zahlen-mäßig kleine Gemeinschaft hatte bewiesen, dass man mit viel Engagement und Herzblut Grosses auf die Beine stellen kann und das machte alle stolz. Dank unserer vielen großartigen Helfer und unseres damaligen Kassiers Franz Krist, der mit seiner Fachkenntnis unsere Kasse führte, wurde unser Fest auch ein finanzieller Erfolg. Von seiner vorausschauenden Art der Kassenführung zehren wir noch heute und sein Motto: „Was nix koscht, isch nix wert“ gilt immer noch. Sein Nachfolger Roman Walter hat nun dieses verantwortungsvolle Amt inne und achtet darauf, dass unser Konto immer im Plus bleibt. Im Jahre 1989 übergab Leopold Cihlar sein Amt an seinen Stellvertreter Hans-Jürgen Pflügel.

  • ab 1990

    Die Öffnung der Grenzen der DDR verlangte von uns eine große humanitäre Anstrengung. In den Auffanglagern Trostberg und Friedberg versorgten wir von November 1989 bis Januar 1990 die Übersiedler mit dem Nötigsten. 58 DDR Bürger und eine Aussiedlerfamilie aus Russland wurden Tag und Nacht in unserer Rotkreuz-zentrale in Friedberg von insgesamt 50 Helfern betreut. Sie leisteten 2400 Stunden, davon 16 Helfer aus Kissing mit rund 800 Stunden. Barbara und Jürgen Pflügel waren allein 400 Stunden im Einsatz. Allen Beteiligten wird sicher noch die bewegende Weihnachtsfeier im Gedächtnis sein. Von 1994 bis 1995 stellte uns die Gemeinde Kissing während der Um- und Anbauarbeiten am Rathaus den Luftschutzraum im Untergeschoss des Schulhauses zur Verfügung. Seit der Fertigstellung sind wir nun im Untergeschoss an der Ostseite des Rathauses untergebracht. Hier treffen wir uns regelmäßig zu unseren Aus- und Fortbildungsabenden, Erste Hilfe Kursen, Besprechungen, Jugendstunden und natürlich auch zum gemütlichen Beisammensein. An dieser Stelle möchte ich besonders Herbert Cihlar erwähnen. Als Sanitätsdienstleiter hat er schon seit 2 Jahrzehnten die keinesfalls leichte Aufgabe, die immer stärker anfallenden Sanitätsdienste mit Fach-personal zu besetzen. Außerdem leitet er bis heute unsere Aus- und Fortbildung und im ehrenamtlichen Rettungsdienst in Friedberg leistete er 15 Jahre lang unzählige Stunden. Unsere größte Herausforderung in der Betreuung war das Pfingsthochwasser im Mai 1999. Zusammen mit dem Malteser Hilfsdienst übernahm der BRK Kreisverband die Verpflegung der Hilfskräfte und der betroffenen Bevölkerung. An 4 Tagen verteilten wir Tag und Nacht über 2000 Essen, sowie heiße und kalte Getränke oft unter schwierigsten Bedingungen. Über 500 Einsatzstunden wurden von 30 Kissinger Ehrenamtlichen geleistet. Es sei nochmals erinnert, dass damals rund 70 Prozent der Kissinger Hausbesitzer betroffen waren und ein Gesamtschaden von circa 25 Millionen Euro entstand. Nicht nur beim Hochwasser, sondern auch bei bezirks- und landkreisweiten Übungen, Jugendlagern, Ferienprogrammen an der Wasserwachtstation und Fachdienstlagern wie Sand und Mandlachsee bewies unsere Kochtruppe, dass sie jederzeit eine große Anzahl von Teilnehmern hervorragend versorgen kann. Nach 17jähriger Tätigkeit übergab Hans-Jürgen Pflügel im März 2006 sein Amt aus gesundheitlichen Gründen an Manfred Tschirner. Besonders stolz ist die Gemeinschaft, dass Hans-Jürgen im Januar dieses Jahres für sein jahrzehntelanges soziales Engagement den goldenen Ehrenring der Gemeinde Kissing bekam. Auch das sei erwähnt: Kameradschaft und Gemeinschaft wurden bei uns immer gepflegt und so fand unser 1. Faschingsball am 6. Februar 1960 im 1958 erbauten Gasthaus Gunzenlee statt. Auch in den kommenden Jahrzehnten wurden weiterhin allseits beliebte Faschingsbälle gefeiert und an den Faschingsumzügen in Mering und Friedberg nahmen wir öfters teil. Unvergessen sind unsere Ausflüge zum Beispiel nach Leermos, Fuschl, Wien, Trier, Salzburg, Altaussee, Hallstadt, Kaprun, Passau, Heidelberg, in den Schwarzwald oder in die Ostertalhütte. Unsere zahlreichen Skifahrer waren bei den Kissinger Skimeisterschaften des öfteren sehr erfolgreich. Wir beteiligen uns seit unserer Gründung am vielseitigen Gemeinde- und Vereinsgeschehen und auf dem Weihnachtsmarkt sind unsere Waffeln nicht mehr wegzudenken.

Verehrte Festgäste, es wäre sicher ein abendfüllendes Programm, all die Personen aufzuzählen, die in einem halben Jahrhundert für unser Rotes Kreuz hier in Kissing ihre Freizeit für die Allgemeinheit geopfert haben. All jenen möchte ich danken, die seit der Gründung der Gemeinschaft in Kissing mit großem Eifer und Einsatzfreude ihren Dienst am Nächsten ausgeübt haben. Fünf von ihnen, nämlich unsere Gründungsmitglieder Martha Baylacher, Leopold Cihlar, Paul Strehle, Peter Pellner und Adolf Wagner werden anschließend noch einmal vorgestellt und geehrt. Ein paar beeindruckende Zahlen der letzten 50 Jahre, auf die wir Ehrenamtliche hier in Kissing sehr stolz sein können: Über 200.000 Stunden im Sanitätsdienst, im Sozial- und Betreuungsdienst und in der Aus- und Fortbildung; über 50.000 Stunden im Wasserrettungsdienst; über 50.000 Stunden im Rettungsdienst in Friedberg (davon allein cirka 10.000 Stunden von Herbert Cihlar) und über 20.000 Stunden in der Jugendarbeit. Ist das nicht eine wunderbare Bilanz? Eine der wichtigsten Grundsätze im Roten Kreuz ist die Menschlichkeit. Wenn wir heute zurückblicken, dann stellen wir mit Freude fest, daß der alte Spruch immer noch zutrifft:

 

Willst du glücklich sein im Leben, trage bei zu andrer Glück; denn die Freude, die wir geben, kehrt ins eigene Herz zurück.

 

In diesem Sinne rufe ich unserer großen Rotkreuzfamilie zu:

Jederzeit  hilfsbereit   –   Jederzeit  hilfsbereit   –   Jederzeit  hilfsbereit